Philipp Hochmair ist Jedermann. In einem leidenschaftlichen Kraftakt schlüpft er in alle Rollen und macht Hugo von Hofmannsthals Stück zu einem vielstimmigen Monolog. Ein Zwiegespräch mit zwei Mikrofonen. Eines für Jedermann und eines für die anderen. Sein Jedermann ist ein Rockstar. Getrieben von Gitarrenriffs und experimentellen Sounds der Band Die Elektrohand Gottes und Kurt Razelli verwandelt Philipp Hochmair das 100 Jahre alte Mysterienspiel in ein apokalyptisches Sprech-Konzert.

"Die Geschichte vom Leben und Sterben des reichen Mannes" wird zum eindringlichen Gesamterlebnis und macht Jedermann als Zeitgenosse erkennbar, der in seiner unstillbaren Gier nach Geld und Rausch verglüht. Das Thema ist zeitlos und ewig gültig: "Was bleibt von meinem Leben übrig, wenn es ans Sterben geht?"

2013 als Experiment am Hamburger Thalia Theater begonnen, entwickeln er und seine Band, "Die Elektrohand Gottes", die Performance seither weiter. Work in Progress. Spontane Gastauftritte wie die von Patricia Aulitzky, Ulrike Beimpold oder Johannes Silberschneider unterstreichen den Gedanken der Jam-Session und öffnen das Konzept der monologischen Struktur immer wieder aufs Neue. Höhepunkte der Auseinandersetzung waren die Aufführungen am Wiener Burgtheater und das Benefizkonzert im Stephansdom im Herbst 2018.

"Meine erste Begegnung mit Jedermann in Salzburg als junger Zuschauer war enttäuschend. Der Ereignischarakter blieb mir fremd. Ich bin mit meinen Fragen, mit dem Rätsel Jedermann allein geblieben. Diese Irritation führte zu dem Wunsch, aus dem schwerfälligen Theaterspektakel einen leichtfüßigen Monolog zu machen. 2013 kam es durch die Begegnung mit Tobias Herzz Hallbauer über sein Alexander Moissi-Projekt zur Gründung der Band "Die Elektrohand Gottes". Wir wollten ein besonderes Hörerlebnis schaffen, um noch näher an Jedermanns Denken und Fühlen heranzukommen. Auch an die Lyrik, an den Klang, an diese spezielle Sprache. Entstanden ist ein intimer Einblick, eine Reise in den Kopf Jedermanns. Und während Hofmannsthal die Gegenwart in der Vergangenheit sichtbar machen wollte, holt unsere Interpretation in der provokanten Attitüde eines Rockkonzerts das Vergängliche im Gegenwärtigen hervor." (Philipp Hochmair)

Die langjährige intensive Beschäftigung mit Hofmannsthals Originaltext ermöglichte es Philipp Hochmair, im Sommer 2018 über Nacht für den erkrankten Tobias Moretti einzuspringen und - von Presse und Publikum einhellig umjubelt - bei den Salzburger Festspielen die Rolle des "Jedermann" zu übernehmen.

Im Sommer 2024 feierte Philipp Hochmair - wieder in der Hauptrolle - auf dem Domplatz in Salzburg ein gefeiertes "Jedermann Comeback" und hat auf der Burg Clam mit "Jedermann Reloaded 2.0" auch den Grundstein für die nun kommenden Konzerte gelegt.

Eventdaten bereitgestellt von: oeticket

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