Berge, wohin das Auge schaut. Für eine europäische Großstadt weist Innsbruck eine ganz besondere Kulisse auf. Die Lage, eingebettet zwischen Nordkette und Patscherkofel, hat nicht nur ihren optischen Reiz. Die hohen Gebirgszüge wirken auch auf die Akustik der Stadt ein. Sie verstärken und verstetigen die Klänge aus dem Tal, allen voran das beständige Röhren der Inntalautobahn. 28 Millionen Fahrzeuge fuhren 2024 über die A12 und sorgen für ein beständiges Grundrauschen an dieser urbanisierten Passage des Inns. Ein Fall für Hannes Strobl: Der Bassist ist nicht nur gebürtiger Innsbrucker, sondern auch akustischer Stadtforscher. Seit Jahrzehnten erkundet er urbane Umgebungen mit Ohren, Mikrofon, E-Bass und Elektronik. Städtische Architektur versteht er als eine „Sound Box“, die die Klänge unserer Umwelt reflektiert und resonieren lässt. Die Klangumgebung wird in Strobls Arbeiten zum Instrument und umgekehrt. Ganz entscheidend ist dabei auch der Raum, der in den Köpfen der Hörer:innen aufgetan wird: Sie sind es, die mit ihrer individuellen Wahrnehmung die auditiven Zwischenräume auffüllen. Für „Resonance IBK“ hat sich Hannes Strobl mit zwei weiteren Tirolern zusammengetan. Der Wahlberliner Elektronik-Geek Mike Daliot – mit dem erfolgreichen Software-Synthesizer „Native Instruments MASSIVE“ hat er neue digitale Klangräume in der Musikproduktion eröffnet – reichert die Komposition um Live-Elektronik an. Klangspuren-Leiter Christof Dienz steuert eine Komposition für vier Posaunen bei. Basis von „Resonance IBK“ sind Fieldrecordings, die simultan auf beiden Talseiten des Inntals entstanden sind. Die vorproduzierten und live gespielten Elemente treffen in der ehemaligen Fabrikhalle St. Bartlmä auf die akustische Präsenz der Innsbrucker Live-Soundscapes.

Eventdaten bereitgestellt von: oeticket

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