Zwei Größen der österreichischen Kunst- und Kulturszene, Gerhard Haderer und Hans Peter Falkner, stehen gemeinsam auf der Bühne! Zwei, die ihre Haltung, ihren Widerstandsgeist, ihre Liebe zu den Menschen und ihre zeitweilige Verwunderung über selbige in ihrer Kunst zum Ausdruck bringen: Der eine zeichnet und malt, der andere singt und spielt auf seiner Ziehharmonika.
Haderers Karikaturen sind messerscharf, detailreich, pointiert und unwiderstehlich. Karikaturen, wie aus Zeitungen und zahlreichen Publikationen bekannt, werden nun groß an die Wand projiziert und vom Meister persönlich präsentiert. Mit der einen oder anderen Geschichte dazu. Dazwischen singt und musiziert Hans Peter Falkner, ein Maestro an der Ziehharmonika und seit Jahrzehnten Teil des Musikduos Attwenger. In seinen Gstanzln und Liedern vereint er einzigartige Sprachkunst mit spielerischem Quetschnsound.
So rocken sich Haderer und Falkner miteinander durch diesen Abend: Eine bunte Cartoonshow mit Musik, Hirn und Schmäh.
Die Gstanzln, die Falkner singt, haben oft den gleichen Effekt wie Haderers Zeichnungen. Die Zeilen kommen aufs erste Hören absurd und witzig daher. Wenn sie sich aber festsetzen, entfalten sie eine subversive Kraft. Dann erkennt man die feinen Nuancen, mit denen hier Menschen und die Zustände, in die sie gestoßen sind oder die sie sich selber eingebrockt haben, gezeichnet werden. In schmunzelnder Nachdenklichkeit bauen da zwei, die an anderen formalen Enden der Kunst wirken, aus gleich widerborstiger Haltung einen amüsanten Abend. Bernhard Flieher, SN, 24.07.2023