Am 27. November 2022 hätte James Marshall „Jimi“ Hendrix seinen 80. Geburtstag gefeiert. Eine schönes Gedankenspiel, sich auszumalen, wie Hendrix diesen begehen würde – mit der E-Gitarre umgehängt? –, hätte dieser begnadete, große Musiker nicht tragischerweise schon 1970 „ausgecheckt“.
Dabei ist seine Musik so lebendig wie eh und je, und wird immer wieder von neuen Generationen entdeckt, verfehlt ihre inspirierende Wirkung dabei nie. Nicht nur Alben wie „Are You Experienced“ (1967), „Electric Ladyland“ (1968) oder „Band Of Gypsys“ (1970) sind nachhaltige Einträge in einen dauerhaften Kanon der Rockmusik. „When I die, just keep on playing the records“, Jimi Hendrix. Wobei sein Gitarren-Ton, die Essenz seiner wilden, freien, psychedelischen und zugleich zärtlichen Musik, weit über solche Genre-Grenzen hinausreicht. Es ist eine so reine wie universelle Musik.
Ein Gitarrist, der wie Hendrix immer Musik als solche im Sinn hat, sich Stilen von Jazz über Rock und „Gipsysoul“ bis world music meisterlich annähert, um Emotionen zu kommunizieren, das Verbindende in unser aller human experience aufzuspüren und auszudrücken, ist der 1957 geborene Harri Stojka. Die Musik des in Wien lebenden und arbeitenden Musikers ist so vielfältig wie hochklassig, längst ist sein Ausnahme-Können auf der Gitarre von Publikum und Kritik weit über Österreich hinaus anerkannt und geschätzt. Hendrix war dabei ein stark Impuls liefernder Baustein auf dem Weg zu Stojkas komplexer wie schöner eigenen musikalischen Welt, die da wie dort mit einer vom Vater geschenkten Gitarre begann.
So macht es absoluten Sinn, dass Harri Stojka als Sänger und Gitarrist mit Sigi Meier an den Drums und dem Bassisten Walter Hof diesen Winter Jimi Hendrix live Tribut zollt, wie er es schon 2020 mit dem Album „Salut To Jimi Hendrix“ und den umjubelten Konzerten zu dessen Veröffentlichung getan hat. Abermals wird das Trio die bestmögliche Verbeugung vor der Kunst des großen Saiten-Meisters Hendrix liefern, indem es dessen Musik nicht nachspielt, sondern lebt und im Moment, auf der Bühne lebendig werden lässt. Drei begnadete Musiker, die Songs aus dem reichhaltigen Repertoire von Hendrix so spielen, wie sie eben ihre Musikalität, ihre Leseart des Materials und nicht zuletzt die Dynamik zwischen ihnen, diese empfinden und spielen lässt. Dazu passen zwingend Eigenkompositionen Stojkas, die aus einem ähnlichen Spirit, einer vergleichbaren unveräußerlichen Haltung und bedingungslosen Liebe zur Musik schöpfen, die einst Jimi Hendrix aus sich und seinem Instrument sprechen ließ.
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