Schrill und hässlich: Geräusch, „Noise“. So wurden weibliche Stimmen in der Kulturgeschichte oft beschrieben und zum Schweigen gebracht. Jenen eine Stimme zu geben, die sonst oft nicht gehört werden, ist ein zentrales Thema im Schaffen des renommierten belgischen Choreografen Jan Martens, der bereits 2023 mit dem fulminanten FUTURE PROCHE im Festspielhaus zu sehen war. Inspiriert wurde Martens vom Essay Das Geschlecht des Klanges, in dem die Lyrikerin Anne Carson untersucht, wie die Stimmen von Frauen in der Geschichte marginalisiert wurden. In VOICE NOISE gibt der Choreograf nun in einem fesselnden Dialog von Musik und Tanz vergessenen Frauenstimmen eine Bühne und fragt: Warum gehören manche Stimmen zum Kanon und andere nicht? In VOICE NOISE erklingen verlorene Schätze aus über 100 Jahren weiblicher Musikgeschichte, immer wieder unterbrochen von Stille, die die Tänzer:innen auf der Suche nach ihrem eigenen künstlerischen Ausdruck füllen: Aus „Noise“ wird „Voice“ in all ihren Facetten – singend, summend, flüsternd.
Eine Koproduktion von La Comédie de Clermont-Ferrand, Maison de la Danse de Lyon, DeSingel-International Arts Center, Théâtre de Liège, Julidans, Le Manège-Scène Nationale de Reims, Romaeuropa festival, DDD–Festival Dias da Dança/Teatro Rivoli, Scène Nationale de Forbach, Charleroi danse, Festspielhaus St. Pölten, tanzhaus nrw, Théâtre de la Ville Paris, Festival d’Automne à Paris, Équinoxe-Scène Nationale de Chateauroux, Theater Rotterdam, Perpodium.
BESETZUNG
Jan Martens Choreografie, Joris van Oosterwijk Bühne, Jan Fedinger Licht, Sofie Durnez Kostüme, Elisha Mercelina, Steven Michel, Courtney May Robertson, Pierre Adrien Touret, Mamadou Wagué, Zora Westbroek, Loeka Willems, Sue-Yeon Youn Tanz