Im Mühlviertel sagt man, es braucht drei Dinge, um ein erwachsener Mann zu werden: Man muss ein Kind zeugen, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen. Benedikt Mitmannsgruber ist kein Mann wie alle anderen. Er ist dünn, schwach, hat einen Schnauzbart, trägt einen alten Norwegerpullover und ist ein klassischer Antiheld, ein sensibler Loosertyp. Statt ein Haus zu bauen und Vater zu werden, sitzt er mit einer Tasse Johanniskrauttee in einem spärlich eingerichteten Hinterzimmer in einer tristen Großstadt und schreibt lustige Geschichten.

Irgendwann begreift seine Familie, dass er nicht altert. Während seine Freunde immer älter werden, Verantwortung übernehmen, Autos kaufen, Kinder zeugen und arbeiten, steckt Mitmannsgruber in der Zeit fest. Er möchte ewig Mitte 20 bleiben. Immer weiter schiebt er das Erwachsenwerden hinaus, bis es unerreichbar und uneinholbar vor ihm liegt. Und dann packt er seine Sachen. Ohne Ziel vor Augen zieht er durch die Bühnen Österreichs und Deutschlands. Er spielt im Fernsehen, gewinnt Preise und bekommt anonym Unterwäsche zugeschickt.

Kann die Kunst den orientierungslosen Taugenichts retten? Kann der orientierungslose Taugenichts womöglich sogar die Kunst retten? "Der seltsame Fall des Benedikt Mitmannsgruber" ist das groß angelegte Schicksal eines jungen Antihelden und der Menschen, denen er in seinem Leben begegnet: Er findet die Liebe, trifft Verschwörungstheoretiker, wird enttäuscht, muss in Isolation und lernt, was von zeitloser Bedeutung ist: Sein Hund, seine Freundin und Avocado-Aufstrich.

"Wer aus der Drehtür des Lebens im Mühlviertel entkommen konnte, um so den kleinen Heidelbeer-Grenzverkehr nach Tschechien zu studieren, um dann stoisch Jörg Haider als Albino-Python in der Kloschüssel zu versenken - wer seine eigene vermeintliche Naivität beständig böse nachschärft, dem steht das Scharfrichterbeil zu." (Jurybegründung Passauer Scharfrichterbeil 2022) In the Mühlviertel they say it takes three things to become an adult man: one must conceive a child, build a house, and plant a tree. Benedikt Mitmannsgruber is not a man like any other. He is thin, weak, has a mustache, wears an old Norwegian sweater, and is a classic anti-hero, a sensitive loser type. Instead of building a house and becoming a father, he sits in a sparsely furnished back room in a bleak city with a cup of St. John's Wort tea and writes funny stories.
At some point, his family realizes that he doesn't age. While his friends grow older, take on responsibilities, buy cars, conceive children, and work, Mitmannsgruber is stuck in time. He wants to remain in his mid-20s forever. He keeps postponing adulthood until it becomes unattainable and out of reach. And then he packs his things. Without a goal in sight, he travels through the stages of Austria and Germany. He appears on television, wins awards, and receives anonymously sent underwear.
Can art save the disoriented ne'er-do-well? Can the disoriented ne'er-do-well possibly save art? "The strange case of Benedikt Mitmannsgruber" is the grand fate of a young anti-hero and the people he encounters in his life: he finds love, meets conspiracy theorists, gets disappointed, has to isolate and learns what is of timeless significance: his dog, his girlfriend, and avocado spread.
"Those who could escape from the revolving door of life in the Mühlviertel to study the small border trade with blueberries to the Czech Republic, in order to then stoically sink Jörg Haider as an albino python in the toilet - those who constantly sharpen their own supposed naivete with malice deserve the executioner's axe." (Jury statement Passauer Scharfrichterbeil 2022)

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