Raul de Marr - Carmen
Der Regisseur und Choreograf Raúl de Marr (Raúl Macías Ramos) präsentiert eine Neubearbeitung von George Bizets Oper "Carmen" als Tango-Ballett.
Carmen ist eine Frau, die ihr Leben und ihre Freiheit in vollen Zügen genießen möchte. Sie kämpft um Autonomie in einer von Männern dominierten Gesellschaft und ist fest entschlossen, nach ihren eigenen Vorstellungen und Idealen zu leben. Dem Künstler ist es besonders wichtig, die emanzipierte Seite von Carmen zu beleuchten. Der Tod durchdringt die Handlung von Anfang bis zum Ende - in Analogie zum irdischen Dasein des Menschen, der ebenfalls von Geburt an mit diesem Thema konfrontiert ist - und symbolisiert zugleich das Leben. Denn der Tod am Ende dieser Tragödie versinnbildlicht das Ende eines Universums, verbunden mit der Möglichkeit, etwas Neues entstehen zu lassen. Eine neue, bessere Ordnung mit einer verwandelten Gesellschaft, die von Toleranz und Geborgenheit getragen ist.
Die Musik wurde von den zeitgenössischen Komponisten Oliver Payan Bilbao und Ronen Nissan als Septett im Tangostil neu komponiert. Es spielt das Ensemble WieSonus KammerOrchester unter der Leitung von Vasilis Tsiantsianis. Das Original-Libretto wurde in 22 Tanzszenen geteilt, die Handlung als moderne Inszenierung in die Gegenwart transformiert und inhaltlich dementsprechend adaptiert. Elemente des klassischen und argentinischen Tangos werden mit Elementen aus dem zeitgenössischen Tanz, Ballett und Schauspiel kombiniert. Die Neubearbeitung beinhaltet sowohl Solotänze, als auch Duette, Trios und Ensembles. Lyrische und elegische Szenen wechseln sich mit leidenschaftlichen und akrobatischen Tanzchoreografien ab.
Die Kostüme der TänzerInnen auf der Bühne spielen eine wichtige Rolle als gestalterisches Ausdrucksmittel und verstärken in Kombination mit außergewöhnlichen Tanzfiguren die Wirkung der Inszenierung auf das Publikum.
Raúl de Marr Tanztheater Company
WieSonus KammerOrchester
Leitung: Vasilis Tsiantsianis