Ein Aufstieg vom Bauern zum Kaiser: Auf dem Weg dorthin ein wilder Bär, eine Entführung, ein Seeungeheuer, tatendurstige Heldinnen und hinterlistige Identitätstäuschung – Antonio Vivaldis Oper «Il Giustino» strotzt nur so vor fantasievollen Einfällen. Der Bauer Giustino träumt von einem aufregenden Leben, am besten mit ewig anhaltendem Ruhm. Prompt findet er sich am Kaiserlichen Hofe wieder, rettet kurzerhand Adelige aus misslichen Lagen und klettert so die Karriereleiter empor.

Das Glück ist dabei wankelmütig und nicht für alle gleichsam bestellt: Der feindliche Tyrann Vitaliano bedroht das byzantinische Kaiserreich. Nur unter der Bedingung, dass die Kaiserin Arianna ihn anstelle ihres Geliebten Anastasios ehelicht, will er Frieden schließen. Anastasios Schwester Leocasta wird von Vitalianos Bruder Andronico bedrängt, der sich als Hofdame «Flavia» Zugang zum Palast verschafft hat. General Amanzio, ein scheinbar treuer Gefolgsmann des byzantischen Hofes, strebt nach Autorität und beneidet Giustino um seinen Erfolg. Es entfalten sich Irrungen und Wirrungen rund um Liebe und Begierde, Eifersucht und Verrat sowie Mut und Machtgier.

Typisch für die damalige Opera Seria basiert das Libretto auf historischen Personen und wahren Begebenheiten – so stammte der oströmische Kaiser Justin I. tatsächlich aus einer Bauernfamilie und durchlief eine erfolgreiche Militärkarriere, ehe er Kaiser Anastasios I. an der Krone ablöste. Die politische Handlungsebene wird dabei in barocker Manier mit zahlreichen angedichteten Liebesverwicklungen ausgeschmückt.

Vivaldis «Il Giustino» erklang erstmals 1724 im römischen Teatro Capranica. Da Frauen in der Vatikanstadt damals nicht öffentlich singen durften, verfasste der Komponist seine Oper ausschließlich für männliche Stimmen – die hohen Partien wurden von Kastraten übernommen. Diese Besetzung steht daher in starkem Gegensatz zu Vivaldis jahrzehntelangem Wirken am Ospedale della Pietà, einem Mädchenwaisenhaus inklusive Musikkonservatorium, an dem er sich insbesondere weiblichen Ensembles widmete.

Bei den Innsbrucker Festwochen 2025 hingegen wird «Il Giustino» von einem gemischten Ensemble dargeboten. Die Sänger*innen haben sich 2024 beim 15. Gesangswettbewerb «Pietro Antonio Cesti» erfolgreich durchgesetzt und interpretieren das Dramma per musica in einer Inszenierung von Claudia Isabel Martin Peragallo. Unter der Musikalischen Leitung von Stefano Demicheli debütieren im Rahmen der Barockoper:Jung: Maximiliano Danta, Jiayu Jin, Benedetta Zanotto, Justina Vaitkute, Sarah Hayashi, Lucija Varsic, Thoma Jaron-Wutz und Massimo Frigato.

Leading Team

Stefano Demicheli
Musikalische Leitung

Claudia Isabel Martin Peragallo
Regie

Polina Liefers
Bühne & Kostüme

Uma Tholen
Dramaturgie

Ensemble

Justina Vaitkute
Alt | Giustino

Jiayu Jin
Sopran | Arianna

Maximiliano Danta
Countertenor | Anastasio

Sarah Hayashi
Sopran | Leocasta & Fortuna

Thoma Jaron-Wutz
Tenor | Vitaliano

Benedetta Zanotto
Sopran | Amanzio
Lucija Varšić
Mezzosopran | Andronico
Massimo Frigato
Polidarte

Barockorchester:Jung
Orchester

Eventdaten bereitgestellt von: oeticket

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