Tamara Metelka und Nicholas Ofczarek entführen das Publikum im zweiten Teil dieser Trilogie in den geistreichen, witzigen, verzweifelten, abgründigen, poetischen und grotesken Austausch der beiden Liebenden Franz Kafka und Milena Jesenská.

Der Burgschauspieler tritt zusammen mit der Schauspielerin Tamara Metelka in einen Dialog, der sowohl Texte von Franz Kafka und Milena Jesenská als auch musikalische Beiträge des Franui-Geigers Nikolai Tunkowitsch umfasst.

Den Briefen Kafkas gegenübergestellt sind Milenas Briefe an Max Brod, ihre journalistischen Arbeiten, aber auch Kurzgeschichten Kafkas und ihr berührender und scharfsinniger Nachruf auf Franz Kafka, der drei Tage nach seinem Tod, am 3. Juni 1924, erschien. Zu Beginn des Jahres 1920 spricht die damals 23-jährige Milena Jesenská den älteren, bis dato unbekannten Schriftsteller Franz Kafka im Prager Künstlercafé Arco an und fragt ihn, ob sie seine Erzählungen ins tschechische übersetzen könne.

Aus dieser Begegnung entspinnt sich im Laufe des Jahres eine innige Liebesbeziehung, die vor allem in einem intensiven Briefwechsel stattfindet. In dieser Zeit kommt es nur zu zwei persönlichen Treffen – vier Tage in Wien und zwei Tage in Gmünd (Niederösterreich). Milenas Briefe an Franz sind verschollen, vermutlich wurden sie nach Kafkas Tod auf ihren Wunsch hin von Max Brod, einem engen Freund Kafkas, vernichtet. Kafkas Briefe an Milena erscheinen 1952 (nach dem Tod Milenas und gegen den Wunsch der Familie) zuerst auf Englisch in New York.

Über Nacht wird die Adressatin berühmt, obwohl in der ersten Ausgabe nicht einmal ihr Nachname erwähnt wird. Als die deutsche Wehrmacht 1938 das Sudetengebiet, 1939 die restliche Tschechoslowakei besetzte, half Milena Jesenská Verfolgten bei der Flucht vor den Nazis. Milena Jesenská starb am 17. Mai 1944 im KZ Ravensbrück. Sie wurde nur 47 Jahre alt. Die Gedenkstätte Yad Vashem ernannte Milena Jesenská 1994 zur "Gerechten unter den Völkern".

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Literatur im Dialog: Kafka