Arrivederci Roma - Mercedes Echerers Revue-Reigen aus Poesie, Musik & Tanz
Arrivederci Roma
Mercedes Echerers rasanter Revue-Reigen aus Poesie, Musik & Tanz
Manche Menschen begleiten einen ein Leben lang
Manche gehen vorübergehend verloren
Manche für immer
Einige verklärt man
Einige vergisst man
Einige bleiben in Erinnerung
Mercedes Echerer rückt Rozsanéni, eine Frau am Rande der Gesellschaft, auf der Bühne in den Mittelpunkt. "Rozsanéni wurde schon vor meiner Geburt ein Teil unserer Familie. Wie sie zu uns kam, habe ich damals nie gefragt, heute kann ich niemanden mehr fragen. Sie blieb immer einige Monate, mal länger, mal kürzer, wo sie dazwischen war, das weiß ich nicht, und irgendwann kam sie gar nicht mehr. Eine rundliche, uralte Frau, immer in schwarz gekleidet hatte ein schier unerschöpfliches Repertoire an Liedern, und an ihrem Busen konnte man sich so richtig ausweinen. Vor allem bei Liebeskummer. Sie war eine Bilderbuch- Großmutter." Mercedes Echerer erzählt, singt und tanzt diesen Reigen aus wahren Geschichten. Musikalisch wird sie begleitet von Walther Steindlegger - Keyboard und Akkordeon und Vuk Vasilic - Kontrabass und Gitarre. Mit Musik von Peter Rosmanith, Franz Schubert, Udo Jürgens, Leonard Cohen, Herman van Veen, Ángel Cabral, Renato Rascel, Bart Howard, Jelena Reiter.
Anlass für "Arrivederci Roma" war das 30jährige Jubiläum der Anerkennung von Roma und Sinti als Volksgruppe in Österreich. Seit ihrer Ankunft in Europa zwischen dem 7.und 13. Jahrhundert begegnet man ihnen mit Abneigung, Ausgrenzung, Feindschaft, Stigmatisierung, Diskriminierung, Zwangsansiedlung, Rassismus, Vertreibung oder Pogromen, selten mit Neugierde oder Gastfreundschaft. Wie die Shoa war der Porajmos (Romanes für "das Verschlingen") der Plan der Nationalsozialisten zur systematischen und kollektiven Vernichtung der Roma. Ihre Sprache Romanes ist so vielfältig wir ihre Kulturen, denn es gibt keine in sich geschlossene Kultur der Roma, sondern eine Vielfalt von RomaKulturen: Beás/Boyash, Gitanos, Gypsies, Gurbeti, Kalderash, Kalé, Lowara, Luri, Manouches, Romungro, Sinti, Taregoné, Travellers, Tschambas, Tschergari, Yenish, Xoraxai u.a. Selbst wenn mittlerweile der überwiegende Teil sesshaft geworden ist, so sind sie vor allem eines geblieben: Fremde.